Unser Ziel: Leben retten
Der Verein cœur wallis wurde gegründet, um bei Herzstillständen im Wallis schnelle Hilfe zu gewährleisten und so die Überlebenschancen der Betroffenen zu erhöhen.
Die wichtigsten Vereinsziele sind:
- Mittelbeschaffung für die Anschaffung einer ausreichenden Anzahl Defibrillatoren für das gesamte Kantonsgebiet und für die Weiterbildung der Public Responders.
- Schaffung eines umfassenden Netzwerks von freiwilligen Ersthelfern aus der Bevölkerung, die schon vor dem Eintreffen der professionellen Rettungskräfte eine frühzeitige Reanimation und Defibrillation ausführen können.

Diese Ersthelfer werden «Public Responders» genannt und werden über die Smartphone-App von cœur wallis aufgeboten. Dank der App können Public Responders in der Nähe des Opfers lokalisiert und kontaktiert werden. Dank diesem System wird die Interventionszeit massiv verkürzt.
cœur wallis unterstützt so aktiv die Umsetzung des Konzepts für die Versorgung von Herzstillstandpatienten, das vom Walliser Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) verabschiedet wurde und unter der operativen Leitung der KWRO umgesetzt wird.
Die Herausforderungen
Jede Minute zählt
Bei einem Herzstillstand ist die Zeit der grösste Feind. Eine schnelle Herzmassage und Defibrillation sowie eine rasche anschliessende medizinische Versorgung sind von grösster Bedeutung.
Gemäss Schätzungen sinken die Überlebenschancen nach einem Herzstillstand mit jeder Minute, in der nichts unternommen wird, um 10%.

Ethische Grundsätze
Die präklinische Patientenversorgung ist von vielen Besonderheiten geprägt. Oft sind mehrere Rettungskräfte gleichzeitig mit demselben Patienten beschäftigt, manchmal unter widrigsten Umständen. Der Patient hat keine Möglichkeit, selber zu entscheiden, wie oder von wem er behandelt werden möchte. Die Situation ist für den Patienten oft lebensbedrohlich und trifft ihn unvorbereitet. Sein Urteilsvermögen kann stressbedingt mehr oder weniger stark eingeschränkt sein.
Aus diesem Grund sind berufsethische Regeln sehr wichtig, denn vielfach müssen die Rettungskräfte im Namen des Patienten medizinische Entscheide treffen und/oder können ihm keine Wahlmöglichkeit anbieten.
Ein paar Zahlen
Die durchschnittliche Überlebensrate im Wallis ist zu niedrig.
70% der Kreislaufstillstände sind herzbedingt. Im Wallis gibt es pro Jahr ca. 350 Fälle. Davon kommt es bei rund 150 zu einem Reanimationseinsatz.
Einige Kantone wie das Tessin, Freiburg oder Bern haben für die Versorgung von Herzstillstandpatienten ein spezifisches Konzept auf die Beine gestellt.
Als Pionier gilt der Kanton Tessin, wo bereits seit über 10 Jahren ein solches Konzept existiert. Zum Vergleich :
- Return of spontaneous circulation (ROSC)
Wallis: < 5 % – Tessin: > 50 % - Überlebensrate nach 1 Jahr
Wallis: Zahl unbekannt – Tessin: 15 % - Anzahl öffentlich zugänglicher Defibrillatoren
Wallis: 300 (teilweise nicht rund um die Uhr), d.h. 0,9/1’000 Einwohner
Tessin: 950, d.h. 2,7/1’000 Einwohner
Geschichte
März 2018
Der Verein cœur wallis wird nach der Verabschiedung des kantonalen Konzepts für die Versorgung von Herzstillstandpatienten offiziell gegründet.
Januar 2018
Das kantonale Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) verabschiedet ein Konzept für die Versorgung von Herzstillstandpatienten im Wallis. Dieses Konzept wurde von Vertretern der KWRO, des Spital Wallis und der kantonalen Dienststelle für Gesundheitswesen erarbeitet.
November 2017
Der Staatsrat bekräftigt in Beantwortung eines parlamentarischen Vorstosses seinen Willen, ein kantonales Dispositiv auf die Beine zu stellen, das die Versorgung bei Herzstillständen im Wallis verbessern und die Überlebensrate der Betroffenen erhöhen soll.
September 2014
Einreichung eines parlamentarischen Postulats, das zur Einsetzung einer Arbeitsgruppe führt. Diese gibt eine Reihe von Empfehlungen ab.